Antworten auf häufige Fragen

Praktische Fragen von Anwohner*innen

    • Kann ich oder mein Besuch noch mit dem Auto in den Kiez fahren?

      Alle Ziele im Kiez sind wie bisher auch weiterhin mit dem Auto erreichbar. Auch das Ein-und Ausladen ist weiterhin fast überall möglich. Die neuen Ladezonen machen das sogar einfacher und verhindern das Halten in der zweiten Reihe. Lediglich für das dauerhafte Parken gibt es durch die Umgestaltung von Pkw-Stellplätzen weniger Platz.

    • Wo können Anwohner*innen in Zukunft ihr Auto abstellen?

      Es gibt die Möglichkeit, das Fahrzeug für einen monatlichen Tarif im Parkhaus am Hermannplatz abzustellen.

    • Wenn die Wege zwischen Parkplatz und Wohnung länger werden, fühle ich mich gerade nachts unsicher. Was wird für mehr Sicherheit getan?

      Im Graefekiez entsteht ein enges Netz an Shared-Mobility-Standorten im öffentlichen Straßenland, sie sind gut einsehbar und verlässlich zu nutzen. Das Parkhaus am Hermannplatz ist beleuchtet und bewacht.

    • Was passiert mit den Stellplätzen für Menschen mit Behinderungen?

      Bestehende Behindertenparkplätze bleiben erhalten oder werden in unmittelbarer Nähe neu ausgewiesen.

    • Wie funktionieren Anlieferungen, Paketdienste oder andere Wirtschaftsverkehre?

      In der Graefestraße, Böckhstraße, Dieffenbachstraße und Grimmstraße werden zuerst Liefer- und Ladeflächen für den Wirtschaftsverkehr ausgewiesen. Die weiteren Flächen werden im Sommer unter Beteiligung von Gewerbetreibenden festgelegt. Für die LKW-Anlieferung werden 20m-Zonen und für die Anlieferung durch Kurier- Express- und Paketlieferungen 10m-Zonen eingerichtet. Die Liefer- und Ladeflächen entstehen schwerpunktmäßig in der Nähe anlieferungsintensiver Gewerbestandorten und werden so ausgewählt, dass eine Belieferung bis zur Zieladresse innerhalb von 75-100 Metern gewährleistet ist.

    • Wer darf die Liefer- und Ladeflächen nutzen?

      Ladeflächen dürfen zum Be- und Entladen genutzt werden – sowohl für gewerbliche als auch für private Zwecke.

    • Wo kann ich mich zum Projekt Graefekiez informieren?

      Alle Aktivitäten und Termine sind auf der Homepage www.projekt-graefekiez.de unter der Rubrik „Aktuelles“ zu finden. Bis Ende 2023 sind eine Reihe Info- und Diskussionsveranstaltungen geplant.

    • Wo kann ich meine Ideen und Vorschläge einbringen?

      Auf der Homepage des Projekts finden Sie Informationen zu anstehenden Beteiligungsmöglichkeiten. Dort können Sie Ihre Ideen einbringen.

Allgemeine Fragen zum Projekt Graefekiez

    • Was sind die Ziele des Projektes?

      Das Projekt Graefekiez soll die Verkehrssicherheit für Fußgänger*innen und Radfahrende sowie insbesondere für Schüler*innen erhöhen. Der Wirtschaftsverkehr soll verbessert und die Stadt gegenüber den Folgen des Klimawandels widerstandsfähiger gemacht werden.

    • Wird der Kiez autofrei?

      Nein, es werden weiterhin alle Wohnungen und Betriebe mit dem Auto erreichbar sein.

    • Was passiert wann im Graefekiez?

      Im Sommer 2023 setzt das Straßen- und Grünflächenamt Friedrichshain-Kreuzberg mehrere verkehrliche Maßnahmen um. Dazu gehören: Umnutzung von Kfz-Stellplätzen im westlichen Teil der Böckhstraße, Einrichtung von Jelbi-Stationen und Jelbi-Punkten, Ausweisung von Liefer- und Ladezonen, Sperrung der Schönleinstraße zwischen Lachmann- und Dieffenbachstr. Zu den Maßnahmen führen das Wissenschaftszentrum Berlin sowie der Verein paper planes in Kooperation mit vielen weiteren Partnern vielfältige Beteiligungs- und Forschungsschritte durch. Auf Grundlage der Beteiligung und der Evaluation des Projekts wird ein Freiflächenkonzept für den gesamten Kiez erstellt. Die Ergebnisse werden dem Straßen- und Grünflächenamt übergeben.

    • Was passiert mit den Stellplätzen, die im Kerngebiet umgenutzt werden?

      Die Stellplätze werden teils entsiegelt und begrünt, teils zu Liefer- und Ladeflächen umgestaltet und teils als Aktionsflächen für die Beteiligung und Forschung ausgewiesen oder für das Aufstellen von Parklets genutzt.

    • Wer führt das Projekt durch?

      Die verkehrlichen Maßnahmen werden vom Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg verantwortet, zuständig ist das Straßen- und Grünflächenamt. Es kümmert sich um alle baulichen und verkehrstechnischen Maßnahmen. Forschung und Beteiligung werden unabhängig vom Bezirk durch externe Akteure eigenständig durchgeführt. Die wissenschaftliche Begleitung übernimmt das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), weitere Partner wie das DLR, das RIFS, die HfWU und inter 3 (CompAIR). Die Beteiligung übernimmt paper planes e.V. in Kooperation mit weiteren Partnern, wie NaturFreunde Berlin e.V. und Berlin 21 e.V..

    • Warum wird die Durchfahrt am Hohenstaufenplatz gesperrt?

      Die Stellplätze werden teils entsiegelt und begrünt, teils zu Liefer- und Ladeflächen umgestaltet und teils als Aktionsflächen ausgewiesen. Auf den Aktionsflächen finden durch die Projektpartner*innen verschiedene Formate zur Diskussion, Beteiligung und Gestaltung mit der Nachbarschaft statt.

    • Der Graefekiez ist schon verkehrsberuhigt, warum wird so viel verändert?

      Die schon in den 1980er Jahren eingeführten verkehrsberuhigten Bereiche im Graefekiez wurden baulich nie umgesetzt. Rechtlich sind alle Verkehrsteilnehmenden gleichgestellt, baulich gibt es jedoch weiterhin Gehweg und Fahrbahn. Hierbei handelt es sich um ein “gebautes Missverständnis“, welches zu unklaren und gefährlichen Situationen im Straßenverkehr führen kann. Es braucht eine eindeutige und im Ergebnis sicherere Straßengestaltung. Dafür muss der gesamte Straßenquerschnitt umgestaltet werden. Dies wird im Rahmen des Projekts ausprobiert.

    • Wie werden Anwohner*innen und Gewerbetreibende beteiligt?

      Der Verein paper planes koordiniert umfangreiche Beteiligungsmöglichkeiten für verschiedene Zielgruppen. Im Rahmen der Forschungsaktivitäten des WZB sind auch vielfältige Workshops und Befragungen geplant. Über geplante Aktivitäten wird auf dieser Webseite oder vor Ort mit Aushängen informiert. Die Beteiligung wird nicht durch den Bezirk oder im Auftrag des Bezirks durchgeführt. Das Straßen- und Grünflächenamt nimmt lediglich die Ergebnisberichte von Forschung und Beteiligung entgegen.

    • Werden Rettungs- und Einsatzfahrzeuge eingeschränkt?

      Nein, alle Rettungswege werden freigehalten. Es ist im Gegenteil zu erwarten, dass Rettungs- und andere Einsatzfahrzeuge besser durchkommen, wenn das Halten in der zweiten Reihe aufgrund neuer Lade- und Lieferflächen weniger häufig vorkommt.

    • Was kostet das Projekt und wer finanziert es?

      Das Projekt wird zum Teil aus Mitteln der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz und des Straßen- und Grünflächenamtes Friedrichshain-Kreuzberg finanziert. Die mit dem Projekt Graefekiez verbundenen Beteiligungsaktivitäten und Forschungsarbeiten werden aus Drittmitteln finanziert, die die beteiligten Institute eingeworben haben.

Hintergründe zum Projekt

    • Wie wurde entschieden, dass das Projekt Graefekiez stattfindet?

      Es handelt sich um eine Umsetzung eines Beschlusses der Bezirksverordnetenversammlung vom 29.06.2022 (Drucksache DS/0154/VI). Darin wird das Bezirksamt aufgefordert, „im Graefekiez einen Feldversuch zur Neugestaltung des öffentlichen Raums durchzuführen“. Nach umfassender Prüfung rechtlicher Voraussetzungen und Machbarkeit wurde das hier beschrieben Vorgehen erarbeitet.

    • Warum wird nicht der gesamte Kiez sofort umgestaltet?

      Das liegt an der Größe und an den Unwägbarkeiten des Vorhabens. Daher ist es sinnvoll, zunächst Erfahrungen in der versuchsweisen Umgestaltung des öffentlichen Raumes zu sammeln und dann darüber zu entscheiden, ob und falls ja wie die Maßnahmen ausgeweitet werden.

    • Wie viele Wie viele Menschen besitzen ein Auto im Graefekiez?

      Wie in allen Kiezen innerhalb des S-Bahnrings liegt auch im Graefekiez der Autobesitz weit unter dem Berliner Durchschnitt. Im Jahr 2021 kommen auf 1.000 Einwohner*innen nur 182 Pkw (Berlinweit: 335 Pkw auf 1.000 Einwohner*innen).

    • Wie soll die Verkehrssicherheit gewährleistet werden?

      Durch die Umnutzung von Kfz-Parkplätzen werden Sichtverhältnisse verbessert. Die Durchfahrtssperre am Hohenstaufenplatz reduziert Abkürzungsverkehr. Besonders die Menschen zu Fuß und die Radfahrer*innen werden besser gesehen und können ihrerseits die Verkehrslage besser einschätzen.

    • Ist nicht eine Parkraumbewirtschaftung die bessere Lösung?

      Parkraumbewirtschaftung hat generell eine entlastende Wirkung, sie wird im Bezirk auch schrittweise eingeführt. Sie führt vor allem dazu, dass das Parken von Besucher*innen und Pendler*innen abnimmt und mehr Parkraum für Anwohner*innen zur Verfügung steht. Das Projekt geht jedoch darüber hinaus und erprobt nicht nur die Verteilung, sondern auch die Umnutzung von Kfz-Stellplätzen zu Gunsten aller.

    • Führt eine bessere Aufenthaltsqualität nicht zu mehr Lärmbelästigung und mehr Müll?

      Die Stellplätze werden teils entsiegelt und begrünt, teils zu Liefer- und Ladeflächen umgestaltet und teils als Aktionsflächen ausgewiesen. Auf den Aktionsflächen finden durch die Projektpartner*innen verschiedene Formate zur Diskussion, Beteiligung und Gestaltung mit der Nachbarschaft statt.

    • Wird durch das Projekt der Parksuchverkehr in anderen Kiezen erhöht?

      Das ist kurzfristig möglich. Ähnliche Projekte zeigen, dass diese Effekte jedoch nachlassen, da zum Beispiel auf Alternativen ausgewichen wird. In diesem Fall das Parkhaus am Hermannplatz, die Sharing-Angebote oder der öffentliche Nahverkehr.

    • Auf welcher rechtlichen Grundlage wird hier agiert?

      Die maßgeblichen Gesetze bzw. Verordnungen sind die Straßenverkehrsordnung (StVO sowie das Berliner Straßengesetz (BerlStrG) und das Berliner Mobilitätsgesetz (MobG BE).

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